https://www.youtube.com/watch?v=h6xBa4qely8&feature=youtu.be
Lyrics:
I'm a dancer, dancing in the rain
Holding my face up to the evening sky
And my summerdress is wet
I was dancing for too long
Your voice asked me if I'd like to drive with you
a while, a while, a while
Oh we are driving in the rain
And the rain keeps falling
While light slowly fades
Oh we are driving in the rain
You hold me and your hands are warm
I'm feeling safe, your arms become my home
You tell me dreams of future
Of the house we'll live in
And a better world
Let silence say what's not to say, not to say, not to say
Oh we are driving in the rain
And the rain keeps falling
While light slowly fades
Oh we are driving in the rain
The sky gets dark and dark means beauty
I search your eyes, let's share this special moment
Beautiful you seem when you come a little closer
Kiss me so softly
Let my lips say what's not to say, not to say, not to say
Oh we are driving in the rain
And the rain keeps falling
While light slowly fades
Oh we are driving in the rain
Dienstag, 2. September 2014
Sonntag, 31. August 2014
Vision
Mit einem Mann aus früherer Zeit ging ich in einen dunklen Wald.
Er führte mich mitten hinein, zu einem Baum. Eine weiße Leiter stand davor und ich bin hinauf gestiegen. Als ich oben war, auf der Leiter, auf dem Baum, habe ich meinen Arm gehoben mit ausgestrecktem Zeigefinger und einen weißen, hellen und doch auch goldenen Strahl vom Himmel geholt. Er lief aus den Wolken zu meinem Finger und mit meinem anderen Arm habe ich den Strahl an ihn, der unten wartete, weiter gegeben.
Und er begann, Gold zu tanzen. Überall, wo seine Füße, seine Hände den Boden, den Wald berührten, blieb goldener Staub zurück.
Und dann wollte ich zurück zu ihm. Wollte die Leiter hinab. Aber das Bild ließ sich nicht verändern. Ich konnte mich nicht sehen, wie ich den Baum verlasse.
Dann wurde ich ruhig und sah zum ersten Mal um mich, bemerkte zum ersten Mal, wie schön der Baum war. Eine weiße, sanfte Birke und gleichzeitig eine Linde mit lichtgrünen Herzblättern. Und alles war leicht und frei und Sommersonnenlicht.
Ich blieb auf dem Baum. Und fühlte mich nicht mehr fern.
Später einmal habe ich den dunklen Wald wiedergesehen und fand einen Tempel darin. Aus strahlendem Gold. Mit zwei goldenen Figuren im Zentrum und ich erkannte in ihnen uns. Meine Arme zeigten nach oben, ich war wieder seine Priesterin. Und alles war Gold, auch der Wald war Gold.
Gold ist die Farbe der GlückSeeligkeit.
Er führte mich mitten hinein, zu einem Baum. Eine weiße Leiter stand davor und ich bin hinauf gestiegen. Als ich oben war, auf der Leiter, auf dem Baum, habe ich meinen Arm gehoben mit ausgestrecktem Zeigefinger und einen weißen, hellen und doch auch goldenen Strahl vom Himmel geholt. Er lief aus den Wolken zu meinem Finger und mit meinem anderen Arm habe ich den Strahl an ihn, der unten wartete, weiter gegeben.
Und er begann, Gold zu tanzen. Überall, wo seine Füße, seine Hände den Boden, den Wald berührten, blieb goldener Staub zurück.
Und dann wollte ich zurück zu ihm. Wollte die Leiter hinab. Aber das Bild ließ sich nicht verändern. Ich konnte mich nicht sehen, wie ich den Baum verlasse.
Dann wurde ich ruhig und sah zum ersten Mal um mich, bemerkte zum ersten Mal, wie schön der Baum war. Eine weiße, sanfte Birke und gleichzeitig eine Linde mit lichtgrünen Herzblättern. Und alles war leicht und frei und Sommersonnenlicht.
Ich blieb auf dem Baum. Und fühlte mich nicht mehr fern.
Später einmal habe ich den dunklen Wald wiedergesehen und fand einen Tempel darin. Aus strahlendem Gold. Mit zwei goldenen Figuren im Zentrum und ich erkannte in ihnen uns. Meine Arme zeigten nach oben, ich war wieder seine Priesterin. Und alles war Gold, auch der Wald war Gold.
Gold ist die Farbe der GlückSeeligkeit.
Jenseits der Angst sind
goldene Bäume gepflanzt
Der Sand ist
einverstanden, deine Spuren zu tragen
Es gibt keinen Ort, der
nicht dein ist
Und überall liebt Violett
Von der Linde werfe ich
drei Tränen herab
Und höre auf, mich
herunter zu fragen
Es gibt keinen Ort, der
nicht du bist
Jenseits
der Angst sind goldene Bäume gepflanzt
Samstag, 26. Juli 2014
Gewalttätige Engel
Mit 13 hatte
ich zwei Wünsche, die mein damaliges Umfeld ziemlich irritierten und
die ich aber trotzdem immer wieder vehement geäußert habe:
1.: Ich will
ein Leben, das auch tragisch ist.
2.: Ich will
niemals weise werden.
Gut begründen
konnte ich meine Wünsche damals nicht, obwohl ich natürlich immer
wieder in die Lage kam, sie erklären zu müssen. Was mich aber heute
vor allem an ihnen amüsiert, ist, dass mir damals offenbar völlig
entgangen ist, dass mein erster Wunsch alles andere als „unweise“
war ;-)
Das Leben hat
mich glücklicherweise beim Wort genommen und mir im Laufe der Zeit
das ein oder andere große und kleine Drama beschert, wie allen von
uns. Gejubelt habe ich über die Erfüllung meines Teenager-Wunsches
natürlich lange Zeit trotzdem nicht.
Wir sind selten
begeistert, wenn Schmerz an unsere Tür klopft. Die körperliche
Reaktion auf Schmerz ist meistens ein Verkrampfen, unsere Muskeln
spannen sich an, wir wehren uns gegen das Schmerzgefühl. Auf
emotionalen Schmerz reagieren wir mit einer ähnlichen Abwehrhaltung.
Er ist uns unerwünscht, wir verstehen nicht, warum er ausgerechnet
bei uns klopft und nicht beim Nachbarn... Wir wollen unsere Türen
verbarrikadieren, der Schmerz hat ja auch gar nichts mit uns zu tun,
er wird uns nur angetan, und die Person, die ihn zu uns geschickt
hat, ist ein Riesenarschloch. Und wenn es das Leben selbst war, dann
gilt für das Leben eben genau dasselbe.
Es ist
wahrscheinlich wirklich allen von uns schon passiert, dass wir das
Leben als ein feindliches Gegenüber erleben, das uns sowieso nur weh
tun will und uns permanent ungerecht behandelt. Manche von uns halten
ihr ganzes Leben lang an diesem Empfinden fest, was ziemlich traurig
ist in meinen Augen, zumal ich ja weiß, wie es sich anfühlt, genau
mit so einem Empfinden durchs Leben zu gehen.
Deshalb bin ich
– heute ;-) - meinem Leben wirklich dankbar, dass es mir immer mal
wieder Schmerz geschickt hat, der einfach so laut an meine Tür
gehämmert hat (wenn er sie nicht sogar eingeschlagen hat), dass ich
ihn dann schlussendlich doch herein gelassen habe.
Und was ich
jedes Mal, wenn ich die Abwehrhaltung gegen den Schmerz aufgegeben
habe, staunend feststellen konnte, war: Hoppla, du hast ja doch was
mit mir zu tun, es gibt sogar einen ziemlich guten Grund, warum du
bei mir geklopft hast und nicht beim Nachbarn, du bist nämlich
einfach mein Schmerz.
Der Schmerz
hatte immer sehr, sehr gute Gründe, warum er zu mir gekommen ist und
bei einer entspannten Tasse Tee hat er sie mir dann auch verraten:
„So und so verurteilt dich doch nur deshalb so hart, damit du
lernst, zu dir zu stehen, unabhängig vom Urteil anderer.“ Oder:
„Diesen Abgrund zeigt dir so und so nur, damit du ihn in dir selber
findest und erlösen kannst.“ Und manchmal auch ganz banal: „Der
Mensch, mit dem du dich gerade unterhalten hast, hat nur deshalb so
ekelhaft gestunken, damit du merkst, wie cool es eigentlich ist, in
deiner Haut und nicht in seiner (stinkenden) zu stecken.“ Oder
auch: „Du bist einfach deshalb so lange in dieser Situation/dieser
Beziehung geblieben, die dir nicht gut getan hat, weil du eben trotz
allem noch Verständnis für das Verhalten von so und so hattest. Und
Verständnis zu haben, ist doch eigentlich schön. Pass nur einfach
nächstes Mal besser auf dich auf. Aber jetzt ist es auch okay so.“
Schmerz ist
integrierbar. Und ihn zu integrieren, ist die einzige
Möglichkeit, ihn wirklich zu heilen. Wenn wir ihn draußen halten
wollen, wird er nicht verschwinden. Er wird immer wieder klingeln,
unser Treppenhaus besetzen und ja, am Ende vielleicht sogar unsere
Türen zertrümmern und Fenster einschlagen.
Nachdem ich
irgendwann – und das hat definitiv eine ganze Weile gedauert ;-) -
bemerkt habe, dass der Schmerz vor meiner Tür weder ein Verbrecher
noch ein Betrüger ist, sondern vielmehr ein Freund, der einfach nur
will, dass ich ihm endlich zuhöre, weil er mir etwas Wichtiges zu
sagen hat, habe ich auch aufgehört (Ausnahmen bestätigen die Regel
und passieren leider auch immer wieder ;-)) die Personen, die ihn mir
geschickt haben, in Gedanken als Arschlöcher zu betiteln. Die sind
für mich jetzt höchstens „Arschengel“ oder eben „gewalttätige
Engel“, im Grunde wundervolle Wesen, die sich einfach eine
„Gewalt-“, „Verletz-“, „Verurteil-“, „Wut-“, „Was
auch immer-“ Maske aufgesetzt haben, weil sie wissen, dass ich ohne
diese Maske nicht verstehen würde, was sie mir zu sagen haben.
Und der
Schmerz, den sie mir geschickt haben, hat sich bisher auch immer als
ein nur einfach ziemlich gut verkleidetes Geschenk entpuppt: als
Lehrer, als jemand, der Dinge anstößt und ins Rollen bringt (und
immer nur das, was auch rollen soll ;-)), er hat Bewegung in
Erstarrtes gebracht, war ein Türöffner für ganz viel Veränderung,
Wachstum, Transformation, Heilung, neue Wege... Aber das alles konnte
er mir nur zeigen, weil ich ihn angenommen habe.
Das Cover von
„Violent Angels“ zeigt deshalb auch eine von ihrer letzten
Schmerzbegegnung noch sichtbar mitgenommene Jule, die trotzdem die
Namaste-Gruß-Geste vollführt (gegenüber ihren gewalttätigen
Engeln).
Gandhi soll die
Bedeutung von Namaste einmal so wiedergegeben haben:
„Ich ehre
den Platz in dir, in dem das gesamte Universum residiert. Ich ehre
den Platz des Lichts, der Liebe, der Wahrheit, des Friedens und der
Weisheit in dir. Ich ehre den Platz in dir, wo, wenn du dort bist und
auch ich dort bin, wir beide nur noch eins sind.“
Und
wenn ich wirklich bereit bin (dauert oft ein bisschen ;-)), das zu
meinem Schmerz und den wundervollen, gewalttätigen Engeln, die ihn
gebracht haben (und oft eben auch zum Leben selber), zu sagen, dann
brauch ich mir um Heilung und Versöhnung keine Gedanken mehr zu
machen.
So
viel dazu...
Vielleicht
habt ihr ja auch den ein oder anderen gewalttätigen Engel, den ihr
noch auf einen Tee (oder bei dem Wetter eher Eis) einladen wollt?
Lots
of love,
Jule
p.s.:
Im Song erwähne ich auch den Gott Shiva... Shiva (und die Göttin
Kali!!!) stehen im Hinduismus unter anderem auch für Zerstörung
(=abschreckende Verkleidung von eigentlich cooler Veränderung) und
sind deshalb in meinen Augen die Bilderbuch-Violent-Angels :-)
Angels,
o violent angels
How sweet the voice that cuts my heart
My peace and all my sanity
A sacrifice to bring to thee
Thank you, violent angels,
Thank you, my sweetest Shiva
Thank you, you brought salvation
Thank you, for now it can die
O saint, you abusive saint
I treasure all the words I've lost
For you I fall onto my knee
Call holy all your judging me
Thank you, violent angels,
Thank you, my sweetest Shiva
Thank you, you brought salvation
Thank you, for now I can go
Don't you save me from the flames
they will purify my soul
Don't you spare me from this storm
It will take what kept me down
Angels, o violent angels
Easier now to embrace the pain
The pain came with a reason
It just said: Please listen to me
Thank you, violent angels,
Thank you, my sweetest Shiva
Thank you, you brought salvation
Thank you, for letting me fall
How sweet the voice that cuts my heart
My peace and all my sanity
A sacrifice to bring to thee
Thank you, violent angels,
Thank you, my sweetest Shiva
Thank you, you brought salvation
Thank you, for now it can die
O saint, you abusive saint
I treasure all the words I've lost
For you I fall onto my knee
Call holy all your judging me
Thank you, violent angels,
Thank you, my sweetest Shiva
Thank you, you brought salvation
Thank you, for now I can go
Don't you save me from the flames
they will purify my soul
Don't you spare me from this storm
It will take what kept me down
Angels, o violent angels
Easier now to embrace the pain
The pain came with a reason
It just said: Please listen to me
Thank you, violent angels,
Thank you, my sweetest Shiva
Thank you, you brought salvation
Thank you, for letting me fall
Dienstag, 15. Juli 2014
Über "meine" Melusine
Melusine ist ein weibliches Naturwesen,
eine Wasserfrau. Geschichten von Wasserfrauen und ihren meist
verhängnisvollen Beziehungen zu menschlichen Männern gibt es viele.
Melusine hat also viele Schwestern und ich hätte mein Lied auch
genauso gut Undine oder Loreley nennen können, Melusine klang aber
einfach am besten ;-)
Die Geschichten von den Naturfrauen und
ihren menschlichen Liebhabern verlaufen meist nach dem gleichen
Schema (mit umgedrehten Geschlechterrollen gibt es das Ganze
natürlich auch). Naturwesen und Mensch treffen aufeinander, das
Naturwesen übt eine starke Anziehung auf den Mensch aus, sie kommen
zusammen, meist aber nur, nachdem das Naturwesen dem Mensch eine
bestimmte Bedingung gestellt hat. In Melusines Fall lautet die
Bedingung, dass ihr Mann, Raymond, sie nie beim Baden beobachten
darf. Dieses Tabu wird natürlich gebrochen, die Beziehungen
scheitern, Melusine verlässt Raymond, Undine gibt ihrem treulosen
Gatten den Todeskuss und und und...
Ich habe all diese Melusine-Geschichten
irgendwann vorwiegend als Geschichten der Angst gelesen. In gewisser
Weise sind alle Geschichten von gescheiterten Beziehungen Geschichten
der Angst. In den meisten Überlieferungen des Melusine-Stoffs sind
Angst und Eifersucht die Gründe, warum Raymond das ihm auferlegte
Tabu bricht. Das Fremde, „Nicht-Menschliche“ in ihrem Wesen
beunruhigt ihn. Er misstraut Melusine, fürchtet, sie könnte ihn
heimlich betrügen und „spioniert“ ihr deshalb nach. Als er sie
dann beim Baden in ihrer wahren Gestalt sieht (dargestellt meistens
als halb Schlange, halb Mensch) werden sein Misstrauen und seine
Angst nur größer. Raymond hat im Grunde einfach Angst vor Melusine,
vor ihrem Wesen und dem, was ihm daran fremd ist. Als Naturwesen ist
Melusine auch eine Urgewalt, sie folgt anderen Regeln und Gesetzen,
sie ist in ihrer Tiefe undurchschaubar.
Und diese Angst vor der Tiefe des
anderen, vor seiner Kraft finde ich immer wieder in Beziehungen, auch
in denen zwischen Mensch und Mensch, und diese Angst und die Trauer
darüber, was sie unter Umständen anrichtet, war dann auch meine
Hauptinspiration für „meine“ Melusine.
Ich kenne diese Angst auch aus meinen
eigenen Beziehungen. Ausgesprochen habe ich das „Ich habe Angst vor
dir“ leider nur in den seltensten Fällen. Viel öfter habe ich es
nicht gesagt, habe die Angst hinter Kritik oder Ablehnung verborgen
oder bin einfach auf Abstand gegangen und geflüchtet. Wir reden
selten darüber, wie viel Angst wir eigentlich voreinander haben, wie
oft sie uns auf Distanz zueinander hält und unsere Beziehungen
auseinander reißt. Nachdem ich das „Ich habe Angst vor dir“
einmal wirklich ausgesprochen hatte, hat es nicht lange gedauert und
ich konnte darüber lachen. Ich hatte nämlich gar keinen Grund,
Angst zu haben.
Und eigentlich, meine ich zumindest,
hatte Raymond auch keinen. In den meisten Überlieferungen wird sogar
beschrieben, wie glücklich er mit Melusine war, sie bringt ihm
Reichtum und Ansehen, Kinder haben sie auch einen ganzen Haufen und
und und... Melusine ist also nicht böse, bedrohlich oder eine
Männerverschlingerin.
Melusine (wie ich sie sehe und das ist
natürlich ganz subjektiv) ist einfach eine Urgewalt und sie ist
beunruhigend tief. Ein Grund Angst zu haben, ist das trotzdem nur,
solange man vor seiner eigenen Tiefe zurück schreckt und sich seiner
eigenen Kraft nicht sicher ist. Wenn ich selber eine Urgewalt bin,
dann freue ich mich über die Begegnung mit einer mir ebenbürtigen
Kraft. Nur wenn ich meiner eigenen Kraft, meiner eigenen Tiefe nicht
vertraue, flüchte ich vor Wasserfrauen und Wassermännern und
wünsche mir, dass sie für immer am Grund irgendeines Tümpels
versumpfen und bloß ja niemals die Hand nach mir ausstrecken.
Und da fange ich dann an, Melusine zu
bedauern: Tief zu sein ist nicht leicht, wenn Tiefe Angst einflößt,
eine Urgewalt zu sein kein Spaß, wenn alle, die in Berührung damit
kommen, zurück schrecken... Das ist sicher auch einer der Gründe,
warum ich mir noch lange, nachdem ich „Melusine“ geschrieben
hatte, nicht vorstellen konnte, sie jemals zu singen. Etwas in mir
wollte sie nicht zeigen, wollte sie lieber verbergen, hatte Angst,
mit ihr gleichgesetzt zu werden, ja, ich wollte auf gar keinen Fall
Melusine sein oder zumindest nicht als Melusine gesehen werden.
Verständlich, oder? Wer will schon als eine Frau wahrgenommen
werden, die zwar vielleicht anziehend ist, aber deren Beziehungen
nahezu naturgesetzmäßig immer an ihrem Wesen scheitern müssen und
die als bedrohlich und oft auch böse gilt? Und in Hollywood ist die
verführerische, mysteriöse Frau auch selten dieselbe, die der Held
am Ende heiratet... Arme Melusine.
Jedenfalls hatte ich dann irgendwann
doch das Gefühl, dass Melusine vielleicht einfach einmal zu Wort
kommen sollte, zeigen sollte, wer oder was sie eigentlich ist und
dass sie eben nicht „böse“ ist. Und heute kann ich auch, ohne
mich schlecht zu fühlen, sagen, dass ich selber natürlich auch
Melusine bin.
Dass ich irgendwann angstfrei bin, ist
utopisch. Hoffnung habe ich, dass ich in Zukunft, wenn mir mal wieder
jemand oder etwas Angst macht, einfach daran denke, dass es nur die
Angst vor meiner eigenen Tiefe ist, die mich mal wieder erwischt
hat... Das verhindert zumindest, dass sich die Angst zu Misstrauen,
Vorwürfen, Unterstellungen und Ablehnungen verhärtet. Die Angst
trennt auf einmal viel weniger.
Danke, Melusine (innerhalb und
außerhalb von mir), für diese Erfahrung! :-)
Dass alles, was ich hier geschrieben
habe, meine sehr subjektive Interpretation des Melusine-Stoffs und
eher ein Melusine-Erlebnis-Bericht ist, ist, glaube ich, klar. Wer
sich für das Thema aus literaturwissenschaftlicher Sicht
interessiert, dem kann ich trotzdem ein paar Bücherlein empfehlen:
Stephan,
Inge: Weiblichkeit, Wasser und Tod. Undinen, Melusinen und
Wasserfrauen
bei
Eichendorff und Fouque. In: hg. von Böhme, Hartmut: Kulturgeschichte
des
Wassers.
Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1988, S. 234-262.
Kraß,
Andreas: Meerjungfrauen. Geschichten einer unmöglichen Liebe.
Frankfurt a. M.:
S.
Fischer 2010
https://www.youtube.com/watch?v=ILHzK0FmFfA
I linger in the fountains
woods, the windy heights
I'm a part of nature
You can call me a wild child
I am cyclic, have three faces
Follow only my own rules
Always moving, intuition
Safely looked at from afar
The men they love me
The men can't take me
The men adore me
The men they fear me
I'm instincts, the subconscious
I'm a water with no ground
Can't be singing sweet and lightly
If you don't learn to love my dark
The men they love me
The men can't take me
The men they want me
The men they chain me
And we will reach into the deep
Afraid you'll flee
A price I have to pay
And I'll love you still
Hard to tame, not easy broken
Full of love and life and laughter
Wish to one day meet a lover
who doesn't fear my deepest depths
The men they love me
The men can't take me
The men they hold me
The men run from me
https://www.youtube.com/watch?v=ILHzK0FmFfA
I linger in the fountains
woods, the windy heights
I'm a part of nature
You can call me a wild child
I am cyclic, have three faces
Follow only my own rules
Always moving, intuition
Safely looked at from afar
The men they love me
The men can't take me
The men adore me
The men they fear me
I'm instincts, the subconscious
I'm a water with no ground
Can't be singing sweet and lightly
If you don't learn to love my dark
The men they love me
The men can't take me
The men they want me
The men they chain me
And we will reach into the deep
Afraid you'll flee
A price I have to pay
And I'll love you still
Hard to tame, not easy broken
Full of love and life and laughter
Wish to one day meet a lover
who doesn't fear my deepest depths
The men they love me
The men can't take me
The men they hold me
The men run from me
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